1

Projekt des Elternvereins

Projekttitel

"Die Bedeutung und Förderung der vorschulischen Erziehung und Bildung" ein Vergleich in Deutschland/Luxemburg/Frankreich
(Parental Involvement in the Development of Pre-School Education)

I. Darstellung des Projektes

Ziele, geplante Tätigkeiten, erwartete Ergebnisse: 

Gemeinschaftszuschuß wird für nachfolgende Aktivitäten und Ergebnisse erwartet:

  • Vergleichende Analysen der Bildungsorganisation in den drei Ländern über die unterschiedlichen politischen und administrativen Zuständigkeiten: z. B. in Frankreich das Ministerium für das Bildungswesen (écoles maternelles), in Deutschland die Sozialministerien (und Kultusministerien) der Länder, bzw. die Gründe für unterschiedliches Einschulungsalter: z. B. in Luxemburg die verbindliche Früheinschulung ab 4 Jahren, in Baden-Württemberg neuerdings flexiblere Einschulung, in Frankreich sehr früher Beginn vorschulischer Einrichtungen (ab 2 Jahre). Eltern, Wissenschaftler und Bildungseinrichtungen sollen sich im Rahmen von Konferenzen, Arbeitsgruppen und Besichtigungen vor Ort darüber verständigen, welche Vor- und Nachteile mit den unterschiedlichen Modellen verbunden sind.
  • Es sollen in Zusammenarbeit von Pädagogen und Hirnforschern einzelne Bildungsmodule entwickelt werden, die Eltern, Erziehern, Lehrer/innen helfen, sowohl auf Lernschwächen als auch auf Hochbegabung zu reagieren und den Kindern eine bestmögliche Frühförderung zu bieten. Darauf aufbauend soll eine Methodologie des Lernens im Vorschulbereich, bzw. im frühen Kindesalter erarbeitet werden.
  • Sensibilisierung der Frauen und ihre Beteiligung an Aktivitäten im Bereich der Wissenschaft und der neuen Technologien
  • Über elektronische Medien sollen die Ergebnisse des Projekts veröffentlicht und möglichst vielen Nutzern europaweit zugänglich gemacht werden. Anknüpfung an das Bildungs- und Informationsnetz EURYDICE in der EU.

 

II. Anlaß und Ziele des Projekts

  • Alle jüngeren Diskussionen im Bildungsbereich über die weitere Entwicklung der Informationsgesellschaft (Weißbuch Delors, "Europäisches Jahr für Lebensbegleitendes Lernen 1996", Weißbuch "Lehren und Lernen - auf dem Weg zur kognitiven Gesellschaft"...) haben ergeben, dass die Konzepte "Bildung, Ausbildung und Weiterbildung" neu überdacht und modernen Anforderungen angepaßt werden müssen. Dabei entstanden viele Forderungen nach Umstellungen im Primarschulbereich und nach einer verbesserten Information und Einbindung aller Verantwortlichen in veränderte Lernkonzeptionen. Das Projekt möchte das Verständnis der Eltern für Fragestellungen des vorschulischen Bereichs stärken und zugleich durch den Einsatz moderner Technologien in der Früherkennung von Leistungsstörungen tätig werden.
  • Die Hauptprägungen von Kindern werden bis zum 6. Lebensjahr, also in der Regel vor Eintritt in das Schulsystem bereits festgelegt. Die Verantwortung im Altersbereich zwischen 0 und 6 Jahren (oder bereits vorher noch während der Schwangerschaft ) liegt in den Händen der Mütter, Väter, Erziehungsberechtigten und derjenigen Institutionen, die sich die Eltern oder Erziehungsberechtigten freiwillig auswählen und denen sie die Miterziehung ihrer Kinder anvertrauen (wie z.B. Kinderkrippen, Kindertagesstätten, Kindergärten, Vorschuleinrichtungen). Ergebnisse der Hirnforschung (vgl. 5. Forschungsrahmenprogramm), welche die neurologischen Grundlagen der Sprach- und Lernfähigkeit untersuchen, verdeutlichen immer mehr die Bedeutung der Lernprozesse in dieser Altersphase. Deshalb möchte dieses Projekt die Forderung und Förderung von (Klein-) Kindern stärker in den Blickpunkt rücken und ihr den zentralen Stellenwert verschaffen, der ihr bei der Entwicklung der Kinder zukommt. Eine Teilfrage davon ist z.B. wann und wie Kinder idealiter mit Computern, Fremdsprachen, ... in Berührung kommen sollen.
  • Sowohl Lernschwachen als auch Hochbegabten Kindern soll eine verbesserte Förderung zuteil werden. Da allen Kindern auf der Basis der neuen Erkenntnisse gute Möglichkeiten an die Hand gegeben werden, bei Eintritt in die Schule vergleichbare Voraussetzungen und damit gleiche Bildungschancen zu erhalten, kann auf diesem Weg gegen soziale Ungleichheiten gearbeitet werden. Ziel ist, eine "Schule der zweiten Chance" gar nicht erst notwendig werden zu lassen, sondern durch gute Vorschulerziehung die Notwendigkeit dieses "Auffangnetzes" zu verringern.

III. Zielgruppe des Projekts und Möglichkeiten beim Zugriff auf die Ergebnisse

  • Eltern/Erziehungsberechtigte von Kindern in Kindergärten und Primarschulen, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und die politisch Verantwortlichen im Erziehungs- und Bildungsbereich werden angesprochen und gemeinsam an einen Tisch gebracht. Die Frage des Schulbeginns und dessen Gestaltung, bzw. Vorbereitung soll in diesem Zusammenhang neu diskutiert werden.
  • Die Veröffentlichung der Ergebnisse wird über eine regelmässige Information auf Internet-Seiten sichergestellt. Daneben werden Publikationen in Fachzeitschriften angestrebt. Am Ende soll eine Schulung für Multiplikatoren organisiert werden, in denen die aus dem Projekt gezogenen Erkenntnisse weitergegeben werden.
  • Die Partnerverbände aus den Regionen Lombardei und Katalonien, mit denen der Elternverein bei dem EU-Projekt EULE des SOKRATES-Programms zusammengearbeitet hat, werden regelmässig über den Fortgang des Projekts informiert und nutzen ihrerseits die Multiplikationsmöglichkeiten ihrer Verbände vor Ort.

IV. Zusätzlicher Projektnutzen

Das Projekt arbeitet an optimierten Bildungskonzepten im vorschulischen Bereich. Durch die unterschiedlichen Ansätze und Erfahrungen in den drei gewählten Ländern werden die konkurrierenden Bildungssysteme überprüft und erfahren durch den Austausch mit der Wissenschaft wichtige Anregungen für der Umgestaltung und Reorganisation des Bildungswesens und vor allem bei der stärkeren Berücksichtigung der Erkenntnisse der Hirnforschung in neuartige Lernkonzepte, die europaweit zum Einsatz kommen können.

V. Beziehung zu den CONNECT-Bereichen

Das Projekt bezieht sich in erster Linie auf die Aktionsbereiche 4.2 und 4.3 der Ausschreibung zum CONNECT-Programm. Zum einen bietet die angestrebte Methodologie des Lernens im Vorschulbereich wichtige Anstöße für verbesserte fächerübergreifende Bildungskonzepte und zum zweiten wird durch die Einbeziehung von Eltern, Wissenschaftlern, politisch Verantwortlichen und Erziehern/Lehrern eine wichtige Verbindung zwischen den beteiligten Kräften im Bildungswesen und in der Gesellschaft geschaffen. Insgesamt leistet das Projekt einen Beitrag für verbesserte Lernmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen und sichert damit auch später die Chancen beim Übergang ins Berufsleben.