Seit 1994 und insbesondere seit dem „Europäischen Jahr 1996 des Lebensbegleitenden Lernens“ (LLL) unterstützt  der Elternverein Baden-Württemberg e.V. die Stärkung und Förderung der Erwachsenenbildung. Inzwischen hat LLL in alle politischen Felder Eingang gefunden und umfasst jeden Bildungsbereiche: Familie, Kindergarten – Vorschule – Schule sowie den tertiären Bereich der Erwachsenenbildung,  der beruflichen Weiterbildung  und die Bildungsarbeit mit Jugendlichen und älteren Menschen.

Das “Europäische Jahr 2012 für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen“  fordert  in seiner praktischen Umsetzung neue Wege im gemeinsamen Lernen und nimmt die gesellschaftliche Notwendigkeit auf, einen Blick auf die ALTERSBILDER zu lenken.

Im „Europäischen Jahr 2009 der Kreativität und Innovation“ hat sich der Elternverein Baden-Württemberg e.V.  mit anderen kulturellen Initiativen zu einer „Innovativen und kreativen generationenübergreifenden  Lernpartnerschaft zusammengeschlossen , um die folgenden Europäischen Jahre mitzugestalten:

2010: Europäisches Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung

2011: Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven Bürgerschaft

2012: Europäisches Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen

2013: Europäisches Jahr der Bürgerinnen und Bürger

Gestaltung jedoch setzt  Innovation voraus. Innovation ist der Schlüssel für nachhaltiges Wachstum und für gerechtere und umweltbewusstere Gesellschaften. Die Zukunft Europas hängt entscheidend von seiner Union mit Innovation ab,  von der Fähigkeit, neue Ideen zu entwickeln und aufzugreifen. Da in jedem Menschen  innovatives  Potential liegt, gilt es, dieses von frühestem Alter an sowie durch Aus- und Weiterbildung zu fördern, damit die gesamte Bandbreite der zwischenmenschlichen  Beziehungen und Organisationsformen davon durchdrungen und bestimmt werden. LLL und Erwachsenenbildung sind Kernelemente zur Realisierung dieser Ziele.

Das Projekt GoAct  hat den demographischen Wandel im Blick, weiß um den höheren Bedarf an Wissen und Bildungsbereitschaft  und fördert  die Erwachsenenbildung als Phase eines lebenslangen  Prozess, der am  ersten Lebenstag beginnt. Eltern und Kinder bereiten sich gemeinsam auf eine lange Lebensreise vor; sie lernen von-  und miteinander. Diese Herausforderung erfordert einen neuen und fairen Dialog zwischen den Generationen und eine neuen Generationenvertrag.

GoAct hat sich zur Aufgabe gemacht,  einen Entwicklungsbeitrag zu leisten zu einer europäischen Kultur für aktives und gesundes Altern, die Vitalität erhält und die Würde aller achtet. Es umfasst die BEDEUTUNG DES LERNENS FÜR EIN LANGES LEBEN, IM DIALOG DER GENERATIONEN und UNTER DER BEDINGUNG EIN NEUES BILD DES ALTERS zu gewinnen.

Die Projektziele beziehen sich auf vier Bereiche:

• Sensibilisierung von Politikern, von Personen, die sich mit Bildungsplanung und -reformen befassen, von Akademikern und Organisationen sowie der Öffentlichkeit für die Bedeutung des lebensbegleitenden Lernens und des Lernens für ein langes Leben
• Änderung der Bilder über ältere Menschen und über das  Altern in Europa mittels Bildung und Erhöhung der Aufmerksamkeit für diese Thematik (unter Einbeziehung von Journalisten bzw. Medien)
• Bereitstellung und Austausch von Wissen, Methoden und Erfahrungen im Bereich intergenerationellen Lernens durch unterstützte Projekte innerhalb der vier Hauptaktionsbereiche des LLP:

Intergenerationelles Lernen in der Erwachsenenbildung

Intergenerationelles Lernen im Arbeitsleben und am Arbeitsplatz

Intergenerationelles Lernen in der frühkindlichen Bildung (Kinder im Alter von 3-10 Jahren)

Intergenerationelles Lernen in interkulturellen Zusammenhängen

• Entwicklung von Ideen für innovative Herangehensweisen an das intergenerationelle Lernen.

Ziel von GoAct ist es nun, aufbauend auf den vorausgegangenen Arbeiten  eine europäische Strategie zu entwickeln, die mehr und anderes leisten soll als eine bloße Reformulierung der  bisherigen Verfahren oder eine bloße Wiederholung von früheren Empfehlungen. Lebensbegleitendes Lernen muss den Weg zum Lernen für ein langes Leben suchen und finden, indem es das lange Leben als Herausforderung sieht und als persönliche Verantwortung annimmt.

Alter und Älterwerden müssen zentrale Themen der Bildungspolitik werden, wenn ein neues Bild des Alters und des Alterns gewonnen und ein tiefgreifender Einstellungswandel eingeleitet werden soll.